Als Höhepunkt der Jubiläumswoche fand am Sonntag, 21. November 2004 der Festgottesdienst in der Gemeinde Herford-Mitte statt. Zu diesem besonderen Anlass war Bezirksapostel Wilhelm Leber, Kirchenpräsident der Neuapostolischen Kirche für Norddeutschland und Nordrhein-Westfalen, aus Hamburg gekommen. Der Predigt lag Psalm 103, 2 zugrunde: Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.
Zu Beginn des Gottesdienstes hieß der Bezirksapostel Wilhelm Leber alle 1.144 Anwesenden, darunter auch Gustav Meyer zu Hartum, den stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Herford, und Landrätin Lieselore Curländer, willkommen, so dass sich jeder persönlich angesprochen fühlen konnte. Für gehörlose Mitglieder der Kirche wurde der Gottesdienst simultan in die Gebärdensprache übersetzt.
Bei der Wortverkündigung ging der Bezirksapostel als Erstes auf das Lob Gottes ein. Dieser besondere Tag sollte zum Lobpreis Gottes genutzt werden, um für seine Gnade und Güte in der Vergangenheit zu danken, aber auch um in die Zukunft zu blicken.
Was bedeutet es Gott zu loben?
Diese drei Dinge gehören beim Lobe Gottes zusammen. Lob Gottes hat als Erstes Dank zum Inhalt. Dankbarkeit sollte die Grundhaltung unseres Herzens sein. Bei der Speisung der 5.000 Menschen, von welcher die Bibel berichtet, sahen die Jünger Jesu, dass nur wenig Brot und Fisch vorhanden war. Jesus hat als Erstes gedankt, dann konnte das Wunder geschehen, und alle wurden satt. Nur Gott kann aus Wenigem viel machen. Wir wollen bei unseren Taten zum Lobe Gottes die Dankbarkeit an die erste Stelle setzen; denn Dankbarkeit öffnet die Tür des Himmels und des Segens.
Was ist in den vergangenen 100 Jahren gewesen? Es ist viel Gnade gespendet worden, viel Segen geflossen, Frieden in der Gemeinde gewesen, göttliche Freude gewirkt worden und neuer Mut gemacht worden.
Was ist uns in Erinnerung geblieben? Der Bezirksapostel, welcher bis zu seinem 12. Lebensjahr in der Gemeinde Herford lebte, sagte, dass er nicht mehr jeden Gottesdienst in Erinnerung habe, nur noch besondere. Was er auch nicht vergessen habe, sind die kleinen Zeichen der Liebe, die er in der Gemeinde erleben durfte.
Gott vergisst alle kleinen Taten, die wir aus der Liebe zu unseren Mitmenschen getan haben, auch nicht. Wir als Menschen sind oftmals vergesslich; damit ist nicht das Vermögen des Verstandes gemeint. Vielmehr geht es darum, dass wir das Gute, welches wir von Gott empfangen haben, fest in unserem Herzen verankern und es nicht vergessen. Das Gute wollen wir auch in der Gemeinde lebendig halten. Dabei wollen wir nicht vergessen, das Gute mit Anderen zu teilen und Gutes zu tun. Wir wollen für unseren Nächsten da sein.
Wenn wir uns in einem Spiegel betrachten, tun wir es, um unser Aussehen zu überprüfen. Würden wir danach vergessen, wie wir aussehen, wäre das nutzlos, da wir eventuelle Veränderungen nicht vornehmen könnten. Genauso ergeht es uns mit dem Wort Gottes, welches einen Spiegel für unsere Seele darstellt. Würden wir uns unter dem Worte Gottes betrachten und alles wieder vergessen, so hätten wir davon keinen Nutzen, da wir keine notwendigen Korrekturen vornehmen könnten. Wir wollen keine vergesslichen Hörer sein.
Apostel Günter Wiktor unterstrich in seinem Wortbeitrag, dass wir Gott in allem die Ehre geben sollten. Mit einem Hinweis auf die Chronik, welche zum 100-jährigen Jubiläum herausgegeben wurde und mit den Worten Die Zukunft begann vor 100 Jahren betitelt ist, sagte er, dass es ohne Herkunft keine Zukunft gibt. Im Rückblick verwies er auf den unerschütterlichen Glauben und die lebendige Hoffnung der Gründungsmitglieder. Eigenschaften welche auch heute noch lebendig sein sollen. Er lenkte den Blick auch auf die Gegenwart und die Zukunft. Wir wollen nicht vergessen, was wir aus Gnade erleben konnten, das Gute nicht für uns behalten und optimistisch in die Zukunft blicken.
Im weiteren Verlauf der Predigt diente der Bischof Gerhard Blöß der Gemeinde. Er hob noch einmal das Loben Gottes hervor und wies auf die Dinge hin, die Gott an uns gewirkt hat: Gnade und Erlösung, Vergebung von Sünden, Frieden, den Glauben und die Hoffnung auf die uns verheißene Zukunft. Er zitierte den 50. Psalm, wo geschrieben steht, dass wir Gott Dank opfern und dem Höchsten unsere Gelübde bezahlen sollen. Damit ist gemeint, dass wir die Versprechen, die wir Gott gegeben haben, in die Tat umsetzen wollen.
Im Anschluss an die Wortverkündigung wurde von allen Anwesenden das Unser Vater gebetet und das Heilige Abendmahl gefeiert. Danach spendete der Bezirksapostel das Heilige Abendmahl für die Entschlafenen, welches nach neuapostolischem Glaubensverständnis dazu dient, auch den Seelen in der Ewigkeit die Gnade Gottes zuteil werden zu lassen. Ein bewegendes Erlebnis, wenn man auf eine 100-jährige Geschichte zurückblickt. Vorbereitet wurde dieser besondere Augenblick von einem gesungenen Vortrag des Kinderchores, wobei die Kinder den Text gleichzeitig mit Gebärden den Gehörlosen übermittelten. Die Kernaussage des Refrain des Liedes lautete: Seid willkommen am Altar des Herrn!
Mit diesem besonderen Gottesdienst, der den Höhepunkt der Jubiläumswoche darstellte, gingen die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen der Gemeinde zu Ende. Jedoch geht es immer weiter bis zum Tag der Wiederkunft Jesu, welcher das Glaubensziel der neuapostolischen Christen darstellt. Analog zum Titel der erstellten Chronik lässt sich sagen:
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