Erntedank – zwischen Markt und Moral. So schreibt die Evangelische Kirche Deutschland EKD* in ihrem jüngst erschienen Artikel zum Erntedankfest 2016. Den Warenwert bestimmen Angebot und Nachfrage; Preissteigerungen aufgrund schlechter Ernten werden in einer konsumorientierten Welt mit einem Schulterzucken hingenommen. Die Produktionsbedingungen von Lebensmitteln und Verbrauchsgütern werden mit Bedauern zur Kenntnis genommen – wehren kann sich der Einzelne nicht. „Sünde flieht uns an. Es kommt darauf an, eine konsequente Position zu den Dingen zu haben. Dann bekommt Dank eine neue Dimension“ – brachte es auch Gemeindevorsteher und Evangelist Dirk Pfau in seiner Predigt zum Erntedanktag 2016 auf den Punkt.
Schöpfung als Maß der Verantwortung
Schöpfung ist das Abbild Gottes. Das macht Genesis 1 durch seine beiden Schöpfungsberichte deutlich. Der Auftrag Gottes, mit der Schöpfung zu handeln und mit ihr umzugehen, führt zu einer Reflexion und Sensibilisierung der Position gegenüber allem, was von Gott kommt. Seien es natürliche Gaben oder die eigenen Fähigkeiten und Erfolge. Die Schöpfungsberichte zeigen das Maß an Verantwortung, wie mit göttlicher Schöpfung umzugehen sei.
Verantwortung als Haltung gegenüber Gott
Ein dritter Schöpfungsbericht, so Pfau weiter, findet sich im Buch der Offenbarung: Die Verheißung auf einen neuen Himmel und eine neue Erde (vgl. Off. 21, 5), die Gott schaffen wird. Nicht, weil seine Schöpfung nicht mehr gut ist oder der Mensch die ohnehin bereits verbrauchten Ressourcen der Erde zum Letzten zerstört hat, sondern weil es Gottes Plan ist. Die Parusie, die Naherwartung des Kommens Jesu Christi, welche Grundverständnis des Neuapostolischen Glaubens ist, eröffnet eine Art der Haltung zu Gott, die besonders am Fest des Erntedank deutlich wird: Die Achtung der Schöpfung Gottes und die intensive Auseinandersetzung mit ihr lässt Dank nicht oberflächlich sein, sondern greift tief in das Selbstverständnis als Christ. Das zeigt Demut gegenüber Gotte und seiner Schöpfung.
Dass Erntedank nicht alleine Nahrung und Kleidung betrifft, sondern auch den Frieden im eigenen Land, zeigen zum einen Nachrichten aus aller Welt, die in diesen Zeiten nur schwer zu ertragen sind, und zum anderen der sich zum 26. Mal nahende Tag der innerdeutschen Einheit. Der Chor der Gemeinde unterstich dies durch ein eigens für diesen Sonntag eingeübtes Lied, in dem Paul Gerhard schreibt: „Wer hält mir seiner Hand den güldnen, edlen werten Fried in unserm Vaterland?“ Friede, ob im Land oder der eigenen Familie ist nicht selbstverständlich.
Herfoder für Herford
Doch Not zeigt sich nicht immer offensichtlich, Not ist auch ein inneres bedrückendes Gefühl darüber, was wohl der nächste Tag bringen mag. Wie wohl, wenn der Leidende Helfer hat, die anfassen und die lindern: wie der Verein Herforder für Herford, der Kindern und ihren Familien in Not um die Speise für den nächsten Tag, in Not um wärmende Schuhe für den Winter oder das Schulheft für das nächste Schuljahr helfen. Die Neuapostolische Kirche Herford übergab dem Verein einige Sachspenden in Form von Lebensmitteln, die versuchen, Not zu lindern.
Weitere Bilder in der Bildergalerie.
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