"Dankbarkeit ist die Wachsamkeit der Seele" - und wir müssen uns fragen, wie achtsam wir denn nun sind. Wie viele unserer Gebete enthalten Dank, wie viele sind vor allem Bitten und Wünsche, die wir an unseren himmlischen Vater richten? Das Erntedankfest gibt uns jedes Jahr erneut Anlass, darüber einmal genauer nachzudenken.
Zum diesjährigen Erntedankgottesdienst der Neuapostolischen Gemeinde Bad Salzuflen war Apostel Walter Schorr zu Gast, der somit den ersten Gemeindesonntagsgottesdienst in Salzuflen halten durfte. Mit deutlichen Worten regte er dazu an, einmal die eigene "Gebetsbilanz" zu überprüfen: Danken wir nicht eigentlich zu wenig? Gibt es nicht Tage, an denen das Unser Vater beinahe zu einer auswendig gelernten Routine wird? Praktizieren wir lediglich einen "Schmalspurdank", wie es der Apostel ausdrückte?
Große Konzepte können auch für die Kleinsten verständlich werden, wenn man eine einfache Bildsprache benutzt. So thematisierte Bezirksevangelist Stefan Vogt aus der Gemeinde Enger-Spenge die Entwicklung, die er an sich selbst beobachten konnte: Auch, wenn man als Kind keine Zartbitterschokolade mochte, so lernt man doch, für ein solches Geschenk ebenso dankbar zu sein wie für die Vollmilchschokolade. "Dankbarkeit ist auch Wachstum", so der Bezirksevangelist.
Wie schon einmal geschehen, so gab es auch dieses Jahr zahlreiche Spenden der Gemeindemitglieder für die Salzufler Tafel. Wer nicht selbst einkaufen gehen konnte spendete einen Geldbetrag, der von der Jugend Bad Salzuflen vor dem Gottesdienst für den Einkauf verwendet worden war.
Außerdem hatten die Kinder und ihre Lehrerinnen für diesen besonderen Gottesdienst mehrere musikalische Beiträge eingeübt und erinnerten mit Textzeilen wie "Dass du da bist ist ein Wunder" auf liebenswürdige Weise an den grundlegenden Dank für das Geschenk des Lebens. Für denen kleinen Jonas gab es einen ganz besonderen Höhepunkt, nämlich die Heilige Versiegelung seines jüngeren Bruders Simon, dem der Apostel folgende Worte mit auf seinen Weg gab: "Die Kraft des Heiligen Geistes ist stärker als alle zerstörerischen Kräfte."
7. Oktober 2018
Text:
Pia Gillner
Fotos:
Jürgen Podgorski
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