Am Freitag, 9. November 2012 um 15:45 Uhr, starten wir, fast pünktlich, in Richtung Scharnhorst, in der Nähe von Celle.
Wir, das sind Konfis aus dem Herforder und Osnabrücker Kirchenbezirk nebst Betreuern.* Nachdem wir Celle passiert haben wird es immer ländlicher und noch ländlicher. Es ist mittlerweile dunkel geworden, wir lassen die letzten Straßenlaternen hinter uns und erreichen endlich unser Ziel - das letzte Haus vor'm Wald. Freudig werden wir begrüßt von Martina und Cathi, die schon für die Essensvorräte gesorgt und das Haus gemütlich hergerichtet haben. Martinas Devise: Wir machen es schön!
Und dann tun sich auch schon die ersten ratlosen Gesichter auf: Mein Handy hat keinen Empfang?!
Mein's auch nicht ... Ja, es ist tatsächlich nicht nur das letzte Haus vor'm Wald, es gibt auch keinen Handyempfang. Lediglich draußen im Garten unter einer Laterne ist ein eingeschränkter Empfang möglich. Die Laterne ist von da an beliebtester Treffpunkt.
Nachdem die Zimmerverteilung geklärt und das Abendessen verspeist ist, sitzen wir in gemütlicher Runde am Lagerfeuer und genießen den Abend.
Kaffee- und Brötchenduft wecken uns am Samstagmorgen.
An dieser Stelle schon mal ein dickes Lob an die Küchenmannschaft!
Am Samstag steht u. a. Konfi-Unterricht auf dem Programm. Das Thema: Freundschaft, Liebe, Treue. Danach wollen wir wandern. Proviant liegt schon bereit, es regnet nicht, also werden die Rucksäcke gepackt und los gehts. Nach der Wanderung gibt es für die Mädels noch ein ganz besonderes Angebot. Jutta, die seit einigen Jahren aktive Bauchtänzerin ist, hat einiges an Zubehör mitgebracht und wer mag, kann sich unter ihrer Anleitung im Bauchtanz üben. Selbst Joachim erliegt dem Zauber der orientalischen Musik und wagt ein paar Tanzschritte mit den Isis Wings, den Flügeln der Göttin Isis.
Am Sonntag soll der Gottesdienst im Aufenthaltsraum stattfinden. Dazu muss noch alles hergerichtet werden. Ein Team sorgt für den Blumenschmuck, einige der Jungen stellen die Stühle auf, ein andere Gruppe baut den Altar. Rainer hat ein Keyboard mitgebracht, Cathi wird auf ihrer Geige spielen. Wir üben einige Lieder, die wir am Sonntag vortragen wollen. Später treffen wir uns noch zur stillen Stunde im Aufenthaltsraum. Einige Konfis tragen die Geschichte von den Drillingen im Mutterleib vor: der kleine Skeptiker, der kleine Zweifler und der kleine Gläubige. Es stellt sich die Frage: Gibt es Gott wirklich?
Um 24:00 Uhr, alle sind noch ziemlich munter, gratulieren wir Loana zu ihrem 14. Geburtstag und singen ihr ein Geburtstagsständchen. Danach kehrt so allmählich Ruhe ein.
Der Gottesdienst am Sonntag beginnt um 11:00 Uhr. Priester Ralf Krüger aus Vlotho ist gekommen, um uns zu predigen. Das ist eine ganz besondere Stunde, man spürt die freudige Erwartung auf den Gottesdienst.
Zu Beginn singen wir das Lied 356, das Bibelwort steht in Daniel 7, Vers 18.
Daniel war ein Visionär. Cathi liest dazu aus Daniel 7, die Verse 13 - 16.
Priester Ralf weist darauf hin, dass wir Gott immer als etwas Besonderes, als Höchsten oder Allerhöchsten sehen und ihn nicht auf unsere menschliche Ebene ziehen wollen. Manches Mal ertappen wir uns dabei, mit Gott so zu reden wie mit unserem Nächsten und erwarten, dass er die Dinge nach unseren Vorstellungen regelt. Aber dann wäre es nicht Gott.
Das Wort aus Daniel wird auf ca. 500 Jahre vor Christi datiert. Und es ist heute noch aktuell und von Bedeutung. Das ist schon eine Zeitspanne, die kaum vorstellbar ist. Unvorstellbar ist auch die Ewigkeit. Daniel schreibt sogar von der Ewigkeit der Ewigkeiten. Wird es dann vielleicht langweilig? Wir wissen es letztendlich nicht, aber versuchen wir es zu begreifen: War es langweilig während der Konfi-Freizeit, gab es nicht immer jemanden mit dem wir reden konnten, uns austauschen konnten? Sind Ferien langweilig? Wenn der letzte Ferientag da ist, dauerten die Ferien gefühlt nur einen Tag.
Marion liest aus Offenbarung 21, die Verse 1 6.
Diakon Joachim geht in seinem Predigtbeitrag noch einmal auf die harmonischen Tage der Konfi-Freizeit ein und erwähnt, wie gut sich die Konfis aus den verschiedenen Kirchenbezirken vom ersten Moment an verstanden haben, so als würden sie sich schon ewig kennen.
Während der Austeilung des Abendmahls singen Josie und Martina das Lied Let us break bread together aus dem Jugendliederbuch. Es war eine sehr bewegende Stunde, aus der jeder für sich persönlich etwas mitnehmen konnte.
Hunger ist das Thema, nachdem sich der Aufenthaltsraum wieder in seinem ursprünglichen Zustand befindet. Das Küchenteam arbeitet schon auf Hochtouren, damit die Spaghetti Bolognese pünktlich fertig werden.
Nach dem Essen werden dann die Koffer gepackt und der Abschied naht. So schnell vergeht ein Wochenende. Etwas müde vielleicht, aber mit vielen guten Eindrücken und neu geschlossenen Freundschaften geht es wieder Richtung Heimat - und nach einigen Kilometern gibt es auch endlich wieder Handyempfang!!!
* Martina, Jochen, Jutta und Joachim aus dem Kirchenbezirk Osnabrück
* Cathi, Marion und Rainer aus dem Kirchenbezirk Herford