Herford. Das Gute ist eindeutig stärker als das Böse auf diesen Punkt brachte Bezirksapostel Rainer Storck aus Rheinberg am Niederrhein gestern Abend die Anfrage, was Ostern für die Christen bedeute.
Mit ihm waren Apostel Walter Schorr aus Münster und Diplompsychologin Jessica Andrissek aus Bielefeld erschienen. Sie waren die Podiumsgäste eines Gespräches über die Bedeutung der Passions- und Osterzeit für den christlichen Glauben.
Die neuapostolische Kirchengemeinde Herford war gut besucht. Viele interessierte Besucherinnen und Besucher waren gespannt, welche tieferen Einsichten die Gäste vermitteln konnten. Die beiden Moderatoren des Abends, Nina Wilkenloh aus Detmold und Peter Johanning aus Bielefeld, stellten ihre Fragen entlang den biblischen Ereignissen: was bedeutet Leid, Schmerz, Angst? Warum musste Jesus sterben? Ist Jesus für alle Menschen gestorben, auch für mich? Natürlich, so Bezirksapostel Storck, habe auch er schon schlechtere Tage im Leben gehabt, diese seien aber nicht zu vergleichen mit dem Leid Jesu. Den Gottessohn habe man zunächst freudig unter Hurrarufen empfangen und kurze Zeit ausgeliefert, verachtet und getötet. Die Psychologie kennt solche kritischen Lebensmomente, schilderte Jessica Andrissek, die als Psychologin an der Universität Bielefeld arbeitet: Viele Menschen machen solche Hoch- und Tiefphasen durch. Dadurch entsteht häufig ein ungeheures Stresserlebnis.
Ostergedenken praktisch
Apostel Walter Schorr berichtete von seinen Erfahrungen in osteuropäischen Ländern. Dort seien die Menschen augenscheinlich näher am Ostergeschehen. Die Auferstehung des Herrn sei auch im Alltag spürbar, was zum Beispiel durch die liturgische Vielfalt der orthodoxen Tradition eindeutig begünstig würde. Nina Wilkenloh fragte Bezirksapostel Storck, ob die Neuapostolische Kirche dem Ostergedenken mehr Raum bieten müsse? Darauf sagte der Gast aus Rheinberg, dass jeder Christ gerade in dieser Zeit der Karwoche angehalten sei, viel in der Schrift zu lesen und sich insbesondere mit den Evangelien beschäftigen solle.
Beten als Gespräch mit Gott
Auch das Beten war ein Thema. Wie er vor Ostern bete?, wollte die Moderatorin von Rainer Storck wissen. Nicht anders als sonst intensiv, persönlich, wie in einem Gespräch mit Gott, entgegnete der Leiter der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen. Und was hält die Psychologin beruflich vom Beten? Jessica Andrissek antwortete, dass Gespräche immer nützlich seien. Schon Kinder wüssten das, ohne dass man es ihnen sagen müsste. Und auch Sigmund Freud hätte bereits von Gesprächskuren gesprochen.
Ein gelungener Abend
Insgesamt war dieser Abend sehr gelungen. Die Gäste fühlten sich wohl und gaben tiefe Einblicke in das Ostergeschehen. Nina Wilkenloh hatte zu Beginn des Abends einen Vortrag zum Thema Die Bedeutung der Passions- und Osterzeit für den christlichen Glauben gehalten und so fabelhaft auf den Abend eingestimmt.
Ein Jugendchor stimmte am Anfang ein Stück aus der Johannespassion von J. S. Bach an und der Kleine Chor aus der Gemeinde Spenge machte den Abschluss mit einer modernen Vertonung über das Hohelied der Liebe.
16. April 2014