Zum letzten Mal versammelten sich am Sonntag, 4. September 2016, die Mitglieder der neuapostolischen Kirchengemeinde Bad Salzuflen zu einem Gottesdienst im Kirchengebäude in der Beetstraße 26. Symbolisch war ein Koffer in den Altarschmuck integriert. Damit sollte ausgedrückt werden, dass alle positiven Erinnerungen, Gefühle und Erlebnisse eingepackt und mitgenommen, alles andere dagegen zurückgelassen werden sollte.
Der Abschied ist endgültig
Es hieß für die Mitglieder der ehemaligen Gemeinde Bad Salzuflen endgültig Abschied nehmen aus der Beestraße Bekanntlich war nach der Fusion der beiden Gemeinden Bad Salzuflen und Schötmar entschieden worden, künftig das Gebäude in der Gerberstraße 27 zu nutzen. Daher erfüllte dieser Tag etliche Geschwister mit großer Wehmut, denn nach 65 Jahren am gleichen Standort und weit über 6000 Gottesdiensten wurden viele Erinnerungen wach, und manch Herzblut ist durch ehrenamtliche Mitarbeit damit verbunden. Auch eine große Zahl Kurgäste haben die Gemeinde schätzen gelernt.
Nun sollte im Zuge eines besonderen letzten Gottesdienstes unter Leitung des Bezirksältesten Helmut Hartwig das Gebäude profaniert (entwidmet) werden. Etliche ehemalige Gemeindemitglieder, die inzwischen verzogen sind, nahmen ebenfalls daran teil. Insgesamt war das Gotteshaus mit 176 Besuchern gut gefüllt.
Herzlicher Dank gilt vor allem Gott
Nach dem Lied zu Beginn des Gottesdienstes „Seliges Wissen“ (GB 296) dankte der Dienstleiter Gott ausführlich für alles, was er die lange Zeit für die Gemeinde getan hat.
Als Bibelwort diente 5. Mose 6, 6-7 „Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du zu Herzen nehme…und sollst sie deinen Kindern einschärfen…“
Der Chor gab mit seinem Lied „Heilig, heilig, heilig…“ die Stichpunkte zum Beginn der Predigt. Der Bezirksälteste wies darauf hin, dass wir uns heute zwar das letzte Mal hier treffen, aber nicht das letzte Mal sehen. Auch Gottes Wort hören wir nicht zum letzten Mal! Dieses wollen wir weiter künftig zu Herzen nehmen und nicht nur oberflächlig oder rein mit dem Verstand. Wie viele Worte sind hier bisher gefallen, um die Herzen mit Freude zu erfüllen. Auch die Ewigkeit nimmt heute sicher mit einer viel größeren Zahl Seelen als hier vorhanden teil. Jene haben bereits uns als ihren Kindern in der Vergangenheit die Gottesworte eingepflanzt (eingeschärft lt. Martin Luther). Der Bezirksälteste erzählte des Weiteren, dass er kürzlich einen typischen Kinderwunschzettel gelesen habe. Beeindruckt habe ihn, dass zuletzt „Ein Buch vom lieben Gott“ aufgeführt war. Legen wir solche Grundlagen in die Herzen unserer Kinder und sprechen wir mit ihnen über die Zukunft.
Ein lieber Blick bleibt unvergessen
In der Predigtzugabe dankte der ehemalige Gemeindevorsteher Hirte Rainer Hartmann nochmals „seinen“ ehemaligen Gemeindemitgliedern, dass sie geblieben sind, viel gebetet und sich eingebracht haben in die Gebäude- und Gartenpflege, besonders aber für jeden lieben Blick! Die Worte aus Offenbarung 22,17 „Und der Geist und die Braut sprechen KOMM…Ja, ich komme bald“ bleibt unsere Zuversicht und Hoffnung!
Nach der letzten Abendmahlsfeier leitete der Bezirksälteste über zur Entwidmen des Gebäudes und zitierte Meilensteine aus der Gemeindechronik (siehe Chronik). Wir verneigen uns vor den Vorgängern, die im tiefen Glauben aufopfernd das Werk vorangetrieben haben. Sein Blick fiel auf Esra 10,4 „So mache dich auf!“, was nun auch uns motivieren soll. Anschließend wurde die Profanisierungsformel gesprochen.
Auch der "Kirchkaffee" in diesen Räumen ist nun Vergangenheit
Bei Kaffee und Gebäck an liebevoll herbstlich geschmückten Tischen klang der Vormittag aus mit dem Austausch von vielen Erlebnissen und Erinnerungen.
4. September 2016
Text:
UH