So lautete das Motto zum Gottesdienst am 21. Juli 2019, den Priester Andreas Falk in der Gemeinde Bad Salzuflen basierend auf dem Bibelwort aus 1. Chronik 28, 10 feierte:
So sieh nun zu, denn der HERR hat dich erwählt, dass du ein Haus baust als Heiligtum. Sei getrost und mache es!
In diesem Gottesdienst erhielt das Hochzeitspaar Katrin und Sebanja Riemer den Segen zu ihrer grünen Hochzeit.
Wesentliche Merkmale des Salomonischen Tempels
Zunächst ging Priester Falk in seiner Predigt auf die wesentlichen Merkmale des Salomonischen Tempels ein. Mehrere Zehntausend Arbeiter wirkten am sieben Jahre lang währenden Bau des Tempels mit, der größer war als die Kirche in Bad Salzuflen.
Ein massives, schwergewichtiges Fundament aus behauenen Steinen war die Grundlage für Standsicherheit des Tempels.
Zwei bronzene Säulen mit einer Höhe von ca. 9 Metern und einem Durchmesser von ca. 2 Metern bei einer Wanddicke von ca 7,5 Zentimetern zierten den Eingangsbereich des Tempels als weithin sichtbares Zeichen von Gottes Gründungskraft und Festigkeit. Die beiden Säulen trugen die Namen Jachin und Boas – „Er gründet standsicher“ und „In Ihm ist Stärke“.
Der Tempel Gottes, das seid ihr
In 1. Korinther 3, 16 lesen wir:
Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?
Alle getauften Chrtisten machen die Kirche Christi im 21. Jahrhundert aus. Und diese Kirche ist nach 1. Korinther 3, 11 standsicher gegründet:
Einen andern Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.
Das Fundament des neutestamentlichen Tempels ist Jesus Chrtistus selbst, die Identifikation mit Seiner unkonventionellen Lehre für unser gemeinsames und gelingendes Leben auf dieser Erde und der Glaube an Seine großartigen Verheißungen im Bezug auf unser ewiges Leben.
Der Tempel der Kirche Christi hat vier Wände, die durch hervorragende Festigkeitseigenschaften gekennzeichnet sind. Beständigkeit in
- in regelmäßigen Versammlungen,
- im gemeinsamen Brotbrechen,
- im gemeinsamen Beten,
- in der gemeinsamen Verinnerlichung der Lehre der Apostel Jesu.
Benötigt die Kirche Christi sichtbare Zeichen?
Na klar, in Anbetracht von Kriegen, mit Blick auf die Verrohung der Gesellschaft, dem nachlässigen Umgang mit Gottes Schöpfung ist es gut, wenn Christinnen und Christen zusammenrücken, um nachhaltige Zeichen im Sinne unseres Herrn un Meisters zu setzen:
- Friedensstifter sein,
- Solidarisch sein und tätige Hilfe leisten,
- Gott über Alles lieben und seinen Nächsten wie sich selbst,
- Gottes Schöpfung bewahren.
In diesem Sinne wird Gottes Liebe sichtbar und Gottes Tempel des 21. Jahrhunderts ist standsicher gegründet und stark gegen ungute Einflüsse.
Auch der Gemeindevorsteher und Bezirksälteste Michael Block vertiefte diese Gedanken zum lebendigen Tempel Gottes in heutiger Zeit in seinem Predigbeitrag.
Nach der Feier des Heiligen Abendmahls führte der Vater des Bräutigams die Braut bei feierlicher Orgelmusik zum Altar. Die Schwestern des Bräutigams, Alina und Lisanna, gaben der Segenshandlung unter Klavierbegleitung von Max einen musikalischen Rahmen.
In seiner Ansprache wies Priester Falk noch einmal auf die Gründung für das Haus der Ehe hin: Ein felsenfester Glaube oder anders ausgedrückt - Gottvertrauen. Auch gegenseitiges Vertrauen, gegenseitiges Zutrauen und die Treue zu Gott und zur Ehepartnerin/ zum Ehepartner gehören zu diesem Fundament.
Am Altar stand ein kleines Backsteinhaus mit den vier Wänden des Hauses der Ehe: Weisheit, Besonnenheit, Tapferkeit und Gerechtigkeit
Priester Falk wies darauf hin, dass Weisheit nicht Intelligenz sein könne. Die göttliche Weisheit wächst aus einer staunenden Einstellung zu Gott und vielen Erlebnissen mit Gott. Aus diesen Erfahrungen wächst dann Besonnenheit, die uns befähigt, auch einmal zu schweigen und nicht gleich loszupoltern. Ja, auch in einer Ehe braucht man Mut. Mut, eingefahrene Einstellungen zu ändern; Mut, Schwächen zuzugeben.
Die vierte Wand ist die Gerechtigkeit, der Sinn für richtiges Denken und Tun. Für den Anderen einstehen und solidarisch sein, dem Anderen helfen, das sind Auswirkungen der Verinnerlichung von Gerechtigkeit.
Jetzt fehlte nur noch das Dach des Haus der Ehe des Brautpaars. Das Dach einer gelingenden Ehe ist der zärtliche Umgang miteinander, den wir als Menschen auch brauchen. Wer braucht keine Streicheleinheiten?
Und nicht zu vergessen: Ein Haus braucht auch Fenster, damit in dunklen Stunden die Sonnenstrahlen göttlicher Liebe in das Haus leuchten eindringen können.
Zum Abschluss der Segenshandlung las Lisanna in einer Zusammenstellung aus unterschiedlichen Bibelübersetzungen das Hohelied der Liebe aus 1. Korinther 13.
Nach Gebet und Segen wurde der Gottesdienst mit freudigem Chorgesang zum Text des 91. Psalms („Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzet“) beendet.
1. August 2019
Text:
Andreas Falk
Fotos:
DRS