Vlotho. Anlässlich der Silbernen Hochzeit von Sabine und Jörg Schumann waren von Nah und Fern Gäste gekommen, um den Festgottesdienst mit Segensspendung am 8. Septenber 2019 in der Neuapostolischen Kirche Vlotho, Winterbergstraße 29, mitzuerleben.
Dazu hatte der Bezirksvorsteher Michael Block aus Bad Salzuflen, der den Gottesdienst leitete und den beiden den Segen für den weiteren gemeinsamen Weg spendete, folgenden Bibeltext ausgewählt:
„Alle Menschen sollen eure Güte und Freundlichkeit erfahren. Der Herr kommt bald.“ (Phil 4,5).
Diese Bibelstelle war insofern bemerkenswert, als das Wort zur Grünen Hochzeit aus Versen davor und danach bestand (Phil 4, Verse 4.6.7 – In dem Herren freuet euch …) und der Vers 5 nun sozusagen den „Lückenschluss“ bildete. Darauf ging der Dienstleiter vor der Segenshandlung in seiner Ansprache explizit ein. Güte meint unter anderem, so sagte er, Freundlichkeit, Nachsicht üben, Großzügigkeit und „vom Anderen her denken“. Diese guten Eigenschaften allen Menschen gegenüber zu praktizieren, sei eine riesige Aufgabe; insbesondere, wenn man den Auszug einer Beschreibung der ersten Christen von Aristides noch hinzu nimmt:
Es ist sehr beeindruckend, was Aristides, ein griechischer Denker (117-181 n. Chr.) in einem Brief an seinen Kaiser Hadrian über das Verhalten der ersten Christen (zu Christus bekehrten Heiden) geschrieben hat. Da heißt es unter anderem: „Sie wandeln in aller Demut und Freundlichkeit. Lüge wird bei ihnen nicht gefunden. Sie lieben einander. Die Witwen missachten sie nicht. Die Waise befreien sie von dem, der sie misshandelt. Wer hat, gibt neidlos dem, der nicht hat. Wenn sie einen Fremdling sehen, führen sie ihn in ihre Wohnung und freuen sich über ihn, wie über einen wirklichen Bruder ... Und hören sie, dass einer von ihnen wegen des Namens ihres Christus gefangen oder bedrängt ist, so sorgen alle für seinen Bedarf und befreien ihn womöglich. Und ist unter ihnen irgendein Armer oder Dürftiger, und sie haben keinen überflüssigen Bedarf, so fasten sie zwei bis drei Tage, damit sie dem Dürftigen ihren Bedarf an Nahrung decken“.
Das, so führte Block weiter aus, scheint auf den ersten Blick kaum umsetzbar zu sein. „Aber ihr könnt es gar nicht verhindern, dass alle Menschen eure Güte und Freundlichkeit erfahren, weil ihr es so lebt! Jeder wird sehen, dass da zwei echte Christen ihr Leben mit diesen Eigenschaften ausstatten, für das Heute und für die Zukunft. Er, Gott, wird euch dabei nahe sein!“
Schmunzelnd berichtete er noch von dem Vorgespräch mit dem Silberpaar in dem herauskam, wie sich die Beiden kennengelernt haben. Damals gab es noch eine Rubrik in der Neuapostolischen Zeitschrift „Unsere Familie“ unter dem Begriff Suchen & Finden, Sie sucht ihn / Er sucht sie. Ja, über diesen Weg haben sie, die Hunderte von Kilometern entfernt voneinander lebten, zusammengefunden und daran festgehalten. Das würde man doch heute sicherlich, so Block, die „erfolgreichste Dating-Platform ever“ nennen.
Umrahmt wurde der Gottesdienst, wie gewohnt, mit viel guter Musik durch den Instrumentalkreis, die Orgel sowie den Gemischten Chor, teils mit Klavierbegleitung.
Nach Abschluss des Festgottesdienstes luden die Jubilare alle Anwesenden noch zu einem kleinen Umtrunk ein.