Vlotho. Ein grauer, regnerischer Dezembersonntag und doch ein ganz besonderer Tag. Groß und Klein hatten sich auf diesen 8. Dezember 2019 gefreut und vorbereitet. Viele Gäste aus der Familie Schlicks und dem großen Bekanntenkreis waren von nah und fern gekommen, um am Festgottesdienst zum Diamantenen Hochzeitsjubiläum von Ilse und Manfred Schlicks in der Neuapostolischen Kirche Vlotho, Winterbergstraße 29, teilzunehmen. Bezirksältester Michael Block war aus Bad Salzuflen gekommen, um diesen Gottesdienst mit der so erweiterten Gemeinde zu feiern.
Manfred Schlicks, der mit seiner Ehefrau Ilse vor Jahren aus Malchow (Mecklenburg-Vorpommern) nach Vlotho verzog, war selbst viele Jahre im kirchlichen Amt eines Bezirksältesten tätig. Zuvor hatte er dort schon seit jungen Jahren die seelsorgerische Aufgabe als Priester im Ehrenamt wahrgenommen.
Jesus, das Licht schafft Klarheit
Dieser Adventssonntag, der unter der Überschrift „Jesus, das Licht, schafft Klarheit“ stand, wurde eingeleitet durch vom Instrumentalkreis vorgetragene Adventslieder „In Erwartung des Herrn“. Diesen Faden nahm das Eingangslied der Gemeinde auf mit „Advent ist es heut“ (GB 8). Predigtgrundlage bildete ein Bibelwort aus Joh. 3, 19-21.
Gleich zu Beginn informierte der Gottesdienstleiter darüber, dass das musikalische Programm vom Jubelpaar maßgeblich mitbestimmt worden war. Demzufolge sang der Gemischte Chor zuerst die in neuapostolischen Kreisen altbekannte Komposition „Aus Gnaden erwählt“ (CM 375). Wenn wir diese besungene ERWÄHLUNG persönlich betrachten und dazu den Vergleichs-Maßstab „Jesus Christus“ danebenhalten, wissen wir nicht, warum diese Erwählung gerade uns traf, so führte Block aus. Wir alle seien doch keinesfalls eine elitäre Truppe! Nein, wir sind bestenfalls Dienende und Arbeitende am Reich Gottes; also banal ausgedrückt, „Ameisen“ Gottes.
„Lass‘ dich retten“
Wer also im bequemen Sessel „Habe alles richtig gemacht – Bin ja Kind Gottes“ Platz nimmt, läuft Gefahr, daraus nicht mehr hoch zu kommen. Im oben genannten Bibelwort heißt es unter anderem: „Die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht“. Aber Michael Block zog zum besseren Verständnis dessen noch Vers 16 heran, der besagt: „Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben“. Das sei der Hinweis auf die „größte Rettungsaktion ever“, also: „Lass‘ dich retten“! Gott will durch seinen Sohn Jesus Christus nicht Gericht bringen, sondern Errettung. ER möchte so viele wie möglich für sich gewinnen; am liebsten Alle! So lasst uns nun auch Retter sein, da wo wir sind. Entsprechend dem Bild eines Rettungsbootes sozusagen derjenige sein, der am Bug den Suchscheinwerfer bewegt.
Als Zwischenlied des Chores erklang „Der Herr ist mein Licht … / dass ich mög‘ bleiben im Hause des Herrn allezeit!“
Nach der Feier des Heiligen Abendmahls erfolgte die Segenshandlung zur Diamantenen Hochzeit, der folgende Bibelaussage aus Lukas 3 zugrunde lag: „Bereitet den Weg des Herrn … / Was krumm ist, soll gerade werden“. In den vergangenen 60 Jahren, und auch davor, galt es, viele tiefste Täler und höchste Hindernisse zu überwinden. Im zugesprochenen Segen führte der Bezirksälteste aus: „Gott hat Täler angehoben und Berge geschliffen und so einen Weg für Euch geschaffen. Was euch krumm vorkam, hat Gott gerade gemacht. Ihr braucht nichts weiter, als Vertrauen in Gott. Ihr werdet das Heil Gottes sehen! Amen.“
Zum guten Schluss erklang die mächtige Komposition „Großer Gott, wir loben dich“ von Karl-Norbert Schmid (1744); Text nach dem ‚Te Deum Laudamus‘ (4. Jh.), in welcher sowohl Chor, als auch die ganze versammelte Gemeinde mit Orgel- und Klavierbegleitung zum Einsatz kam.
Für persönliche Glückwünsche an die Jubilare nahmen sich viele Gratulanten ausreichend Zeit.