Bad Salzuflen. Ein KiGo 10-14 im November – und der Altar bereits adventlich geschmückt!? Wie passt das zusammen? Das mag sich mancher Gottesdienstteilnehmer gefragt haben, als er am 24.11.2019 den Kirchenraum der Neuapostolische Kirche in Bad Salzuflen betrat.
Bezirksältester Michael Block gab gleich zu Beginn des Gottesdienstes allen die Erklärung:
„Advent, lateinisch Adventus Domini, bedeutet Ankunft des Herrn und im mittelhochdeutschen bedeutet es: die Warte – Ausschau halten.
Als Christen warten wir doch alle auf das Wiederkommen Christi, leben also alle im großen Advent!“
In der Altardekoration standen drei große Fotos:
Eine schwangere Frau,
Menschen an einer Bushaltestelle und
eine Gemeinde im Gottesdienst.
adurch sollte das unterschiedliche Warten deutlich werden:
Die Schwangere wartet voller Ungeduld, aber in großer Hoffnung und Aktivität auf einen besonderen Schatz, ihr Kind,
die Menschen an der Bushaltestelle kennen sich nicht, hoffen, dass der Bus pünktlich kommt, sind mehr oder weniger passiv,
und die Gemeinde hört der Predigt zu, gemeinsam warten sie auf das Wiederkommen Jesu.
Im weiteren Verlauf des Gottesdienstes beschrieb der Bezirksälteste viele Aktivitäten und Besonderheiten des kalendarischen Adventes und übertrug sie auf den gemeinsamen großen Advent der Christenheit.
Er fragte die Gemeinde. Wie warten wir?
Advent, das ist ja auch eine Zeit des Fastens.
Man sollte z.B. nicht pausenlos chatten oder unkontrolliert Schokolade essen, sondern sich stattdessen fragen:
Wie kann ich meine Zeit gut einsetzen?
Hab ich mal Zeit für gute Gespräche?
Man sollte die Zeit nicht „totschlagen“,
sich eher mal etwas versagen, um das Besondere zu erleben.
Und was bedeutet das für unseren großen Advent?
Was tun wir da?
Wir nutzen ihn, wollen Gott nahe sein im Gottesdienst, in den Unterrichten.
Wir fragen uns, was wollte Jesus, was hat er zu seiner Zeit getan?
Ganz einfach:
Jesus wollte den Menschen so viel helfen, wie er konnte,
er hat die Not der Menschen gesehen
und das Reich Gottes gepredigt.
Das können wir auch.
Wir können uns für andere einsetzen,
wir können uns Zeit nehmen, Zeit schenken, zuhören,
wir können Freude schenken,
das Gute in die Welt tragen.
In der Co-Predigt sagte Evangelist Dirk Pfau, dass er wünsche, dass das Gefühl „Jetzt kommt der Herr Jesus“ in der Adventszeit lebendig und allgegenwärtig sein möge.
Zum Ende des Predigtteils präsentierten die Kinder das Ergebnis und die Botschaft des Gottesdienstes:
WIR ERWARTEN CHRISTUS UND WIR TUN ETWAS!
Als Vorbereitung des Abendmahls sagte der Bezirksälteste: “Wenn man sagt, wir tun etwas, kann man auch sagen: wir lassen etwas.“
Wir verzichten auf Gewalt, auch auf verbale Gewalt,
wir verzichten auf Lieblosigkeit,
wir lassen es, Fremde abzulehnen, Fremde auszugrenzen
und nehmen uns vor:
Tue das Gute, lasse das Schlechte!
Der Gottesdienst endete auf eine besondere Weise. Im Schlussgebet gab es eine Pause, eine stille Zeit, in der alle Gottesdienstteilnehmer ihre persönlichen Wünsche, Bitten, Fürbitten und Dank in der Stille formulieren konnten.
Danach sangen alle das Lied: „Herr, wir bitten, komm und segne uns“ und anschließend sprach der Älteste den Schlusssegen.