Vlotho. Schon vor einiger Zeit hatte Bezirksapostel Rainer Storck seinen Besuch in der Neuapostolischen Kirchengemeinde Vlotho angekündigt. Dies erweckte - gerade auch aktuell in Zeiten einer zwangsläufig „begegnungsverarmten“ Lebensperiode - schon im Voraus viel Freude und große Glaubensstärkung. Nur ein paar Tage nachdem Bischof Peter Johanning aus Halle/Westfalen in Vlotho einen Gottesdienst hielt, feierte nun am Mittwochabend, den 11. November 2020, Bezirksapostel Storck aus Rheinberg einen Gottesdienst mit der Gemeinde. Leider war die Teilnahme durch die aktuellen Corona-Auflagen wiederum nur einer sehr begrenzten Teilnehmerzahl möglich.
Bezirksapostel Rainer Storck ist der amtierende Kirchenpräsident der Gebietskirche Westdeutschland mit dem seelsorgerischen Verantwortungsbereich Nordrhein-Westfalen, Hessen, Saarland, Rheinland-Pfalz sowie 44 weiteren Ländern und Gebieten weltweit, unter anderem in Afrika. Umso erstaunlicher war nun bei der Vielzahl seiner Aufgaben, dass der Kirchenpräsident den Besuch der kleinen Vlothoer Gemeinde in seinem Terminkalender fest einplante.
Im Eingangsgebet bat Bezirksapostel Storck den himmlischen Vater: „Lass doch bitte viele noch einmal oder wieder einmal ein Wunder deiner Gnade erleben, so dass der Gottesdienst aufbauend und glaubensstärkend empfunden werden kann!“
Gleich zu Beginn seiner Predigt ging er dann auf einen vorgetragenen Liedtext ein, der ihn schon seit Bekanntgabe der geplanten musikalischen Beiträge zutiefst beschäftigte. Er sagte wörtlich: „Es hat in mir gearbeitet!“ Der Titel des Liedes lautete: „Gib mir Kraft für einen Tag, Herr.“ Wo kommt Kraft her? Das war hier die Frage. Schon Jesaja prophezeite: „Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft.“ Und diese gibt es jeden Tag neu!
Im Chorlied „Auf Adlers Flügeln getragen“ heißt es: „Und auf den Flügeln ist Kraft!“ „Auffahren mit Flügeln wie Adler“ – die Seele kann das. Damit ist gemeint, sich nicht unnötig bedrücken oder die Freude rauben zu lassen und den Kopf nicht in den Sand zu stecken.
„Laufen und nicht matt werden“, das bedeutet Lebensqualität, mutig Pläne machen, Entscheidungen treffen. Das Leben ist schön. So kann man auf gutem Weg sein.
Und dann kommt noch der Halbsatz „Wandeln und nicht müde werden“. Eine Definition von wandeln kann stolzieren sein. Vielleicht wandelt sich auch gerade etwas. Aber pilgern – „diese Definition gefällt mir,“ so der Bezirksapostel, im Sinne von: im Glauben unterwegs sein, Entbehrungen und Verzicht auf sich nehmen und das Ziel klar vor Augen behalten!
Das Bibelwort für diesen Gottesdienst lautete: „So werden viele Völker und mächtige Nationen kommen, den HERRN Zebaoth in Jerusalem zu suchen und den HERRN anzuflehen. So spricht der HERR Zebaoth: Zu jener Zeit werden zehn Männer aus allen Sprachen der Völker einen jüdischen Mann beim Zipfel seines Gewandes ergreifen und sagen: Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, dass Gott mit euch ist.“ (Sach. 8,22.23)
Bischof Michael Eberle und Apostel Stefan Pöschel unterstrichen in ihren Predigtbeiträgen die Gedanken des Bezirksapostels zu dem als Grundlage des Gottesdienstes dienenden Bibelwort aus Sacharja.
Umrahmt wurde der Gottesdienst mit viel Musik, live und per Video.
Liedtext des zur Einleitung der Predigt vorgetragenen Liedes:
Gib mir Kraft für einen Tag, Herr
Gib mir Kraft für einen Tag, Herr, ich bitte nur für diesen,
dass mir werde zugewiesen, was ich heute brauchen mag.
Refrain: Gib mir Kraft für einen Tag, Herr, gib mir Kraft für einen Tag!
Jeder Tag hat seine Last jeder Tag bringt neue Sorgen,
und ich weiß nicht, was für morgen Du mir, Herr, beschieden hast.
Aber eines weiß ich fest, dass mein Gott, der seine Treue
täglich mir erwies aufs neue, sich auch morgen finden lässt.
Gib mir heute deinen Geist, der mich hält mit dir verbunden,
dass das Band werd‘ stark erfunden und bis morgen nicht zerreißt.
Und so will ich meine Bahn ohne Sorgen weiterschreiten.
Du wirst Schritt für Schritt mich leiten bis der letzte Schritt getan.
(Text: unbekannt - Melodie: Sigi Hänger)