Bad Salzuflen. Am Abend des dritten Adventssonntags, dem 12. Dezember 2021, fand in der ev. ref. Kilianskirche in Schötmar eine Andacht zum Gedenken an verstorbene Kinder statt. Pfarrer Markus Honermeyer, Vorsitzender der ACK (Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen) im Stadtgebiet Bad Salzuflen feierte dieses besondere Gedenken mit weiteren Beteiligten aus der ACK. Auch die neuapostolische Kirche Bad Salzuflen, als Gründungsmitglied, gestaltete die Andacht mit.
Pfarrer Markus Honermeyer eröffnete den Abend am Klavier. Leise ließ er die Musik ausklingen und gab Raum für einen Moment andächtiger Stille.
Zu Beginn seiner Ausführungen erinnerte er an den Anlass des Zusammenkommens an diesem Abend: „Weltweit gedenken Menschen an verstorbene Kinder, setzen Zeichen der Trauer und Anteilnahme. Lichter werden angezündet und in die Fenster gestellt, es entsteht eine ununterbrochene Lichterkette rund um den Erdball. Auch diese Kirche wird zu einem Ort des Lichtes, wir werden eine Kerze in das Fenster stellen, die dann in die Nacht leuchtet.“
Vor Beginn der Andacht erhielt jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer ein Teelicht auf einem Holzstern. Dieses konnte nun am Licht der Osterkerze im Chorraum entzündet und dort abgestellt werden.
Ein Schrei der Seele
Bezirksältester Block, Leiter der neuapostolischen Gemeinde Bad Salzuflen, las den 88. Psalm in der Übersetzung der Basisbibel. „Das Gebet eines Sterbenden“, so richtete Michael Block sich vor seinem Vortrag an die Anwesenden, „erschrecken Sie nicht über die klaren Worte, ein Schrei der Seele. Wie manche Eltern mögen so zu Gott geschrien und um das Leben ihrer Kinder gekämpft haben.“ Im Anschluss sprach Bezirksältester Block ein Gebet, in dem er um Kraft bat, um Frieden und um Hoffnung für die Trauernden - Hoffnung, die durch Jesus Christus möglich geworden sei.
Jesus führt zusammen
Kirchenältester Michael Käse las gemeinsam mit Christiane Bröker aus dem Briefband eines Elternpaares, dessen Tochter verstorben war. Trauer und Hoffnung, zwei gegensätzliche Pole, immer wieder ein Auf und Ab, so schildert der Vater seine Gefühle, seien oft schwer zu ertragen gewesen. Doch Jesus führe die beiden Pole zusammen und er sei gewiss, dass seine Tochter Frieden in Jesus Christus gefunden habe.
Ich habe dich bei deinem Namen gerufen
Ein Wort des Trostes für die Anwesenden war das Bibelwort aus Jesaja 43,1: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein!“ Wie schön, so Markus Honermeyer, wenn jemand ganz vertraut bei seinem Namen gerufen werde und das mit einer solchen Zusage. Auch für die Zurückbleibenden gelte dieses trostvolle Wort.
„Tears in Heaven“
„Jeder Mensch trauert anders“, so die Aussage von Michael Käse und erinnerte an die Ballade von Eric Clapton: „Tears in Heaven“. Sie entstand nach dem tragischen Unfalltod seines vierjährigen Sohnes. Michael Käse trug die deutsche Übersetzung des Textes vor.
Gott hört dein Gebet
Den Schlusspunkt des Abends bildete ein Fürbittengebet um Trost und Kraft für die Trauernden, um neuen Lebensmut in dem dunklen Tal des Abschieds und um Frieden und Geborgenheit für die Kinder.
„Gott hört dein Gebet. Er versteht was sein Kind bewegt,“ die Zeilen dieses Liedes von Mark Heard, vorgetragen von Michael Block und begleitet am Klavier von Markus Honermeyer, gaben eine hoffnungsvolle Antwort.